Keine Tiere unterm Weihnachtsbaum

11. Dez 2024

Tiere als Weihnachtsgeschenk ungeeignet

Bis Weihnachten sind es nur noch wenige Wochen.

Auf vielen Kinder-Weihnachtswunschzetteln steht ganz oben: ich wünsche mir einen Hund, eine Katze, ein Kaninchen, einen Hamster. Die Verlockung, den lang ersehnten tierischen Freund unter den Weihnachtsbaum zu setzen und damit in strahlende Kinderaugen zu schauen, oder Opa oder die alte Tante, die allein sind, mit einem Tier als Gesellschaft zu Weihnachten zu überraschen, ist groß.

Der Tierschutzverein Bad Saulgau mit seinen beiden Tierheimen in Sigmaringen und Bad Saulgau rät dringend davon ab, Tiere als Weihnachtsüberraschungen zu verschenken.

Obwohl Haustiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen bei Kindern häufig auf den Wunschzetteln stehen, ist ihre Anschaffung eine langfristige Entscheidung, die gut überlegt sein muss. Tiere sind Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen, die Zeit, Geld und Verantwortung erfordern. Sie unüberlegt zu verschenken, führt oft dazu, dass sie früher oder später in den ohnehin meist chronisch überfüllten Tierheimen abgegeben werden.

Ein Tier ist keine Sache, die man einfach umtauschen kann, wenn sie nicht gefällt oder die man weiterverschenken kann, wenn man genug davon hat. Es sind fühlende Lebewesen. Tierhalter müssen bereit sein, über viele Jahre Verantwortung zu übernehmen. Die Entscheidung für ein Tier muss gut überlegt sein und ganz bewusst von der Person getroffen werden, die dem Tier ein Zuhause gibt.“ Wichtig sei vor dem Einzug von Hunden und Katzen auch, dass sich Tier und der zukünftige Tierhalter im Vorfeld kennenlernen, um zu schauen, ob die Chemie passt.

Unüberlegt verschenkte Tiere enden oft im Tierheim

Viele tierische Weihnachtsgeschenke landen nach den Feiertagen oder im Laufe des neuen Jahres im Tierheim – oft spätestens dann, wenn die Urlaubszeit ansteht und sich keine Betreuung finden lässt. Viele Beschenkte unterschätzen den Aufwand, die Zeit oder das Geld, welche die Haltung mit sich bringt und stellen nach einiger Zeit fest, dass die Versorgung doch an ihnen hängen bleibt, obwohl die Kinder versprochen hatten, mit dem Hund Gassi zu gehen oder das Katzenklo zu säubern. Man könne sich in solchen Situationen nicht darauf verlassen, dass ein Tierheim sich dann schon kümmern wird, wenn man das Tier dann loswerden wolle. Viele Tierheime sind aktuell voll, müssen immer wieder Aufnahmestopps verhängen und können dann keine weiteren Tiere mehr aufnehmen.

Warum keine Vermittlung zur Weihnachtszeit!

Jedes Tier ist ein lebendes, fühlendes Wesen. Um einen neuen und geeigneten Menschen für es zu finden, ist es zwingend erforderlich, dass eine gegenseitige Sympathie besteht – und dafür ist ein persönliches Kennenlernen unerlässlich. Aus diesem Grund können wir Ihnen kein Tier als Geschenk für eine andere Person vermitteln.

Ein Umgebungswechsel bedeutet immer Stress für ein Tier. Bei einer Vermittlung zur Weihnachts- und Silvesterzeit lässt es sich kaum vermeiden, den Vierbeiner zusätzlichen Stressfaktoren, wie dem Besuch der gesamten Familie oder den Feuerwerkskörpern zum Jahreswechsel, auszusetzen. Zu groß ist dann die Gefahr, dass das Tier stressbedingt erkrankt oder in Panik entläuft.

Aus diesen Gründen vermittelt das Tierheim Sigmaringen und das Tiernestle in Bad Saulgau vom 20.12. 24 – 06.01.25 keine Tiere.

Wir empfehlen zunächst einen Ratgeber über das gewünschte Tier unter den Weihnachtsbaum zu legen und sich gemeinsam über die Weihnachtsfeiertage in aller Ruhe über die Bedürfnisse eines tierischen Familienmitgliedes zu informieren.


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